Was ist Ju-Jutsu


Ju-Jutsu


Was ist das genau ?


Sport und Selbstverteidigung für Jedermann = Ju-Jutsu !

Das Ju-Jutsu beinhaltet mehr als der Name allein zu erkennen gibt: “JU” bedeutet nachgeben, ausweichen, anpassen oder sanft , “JUTSU” heißt Kunst oder Kunstgriff. Ju-Jutsu ist also die Kunst, durch Nachgeben bzw. Ausweichen mit der Kraft des Angreifers zu siegen, also mit möglichst geringem Aufwand einen größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Die Kraft des Gegners soll ins Leere schlagen.

Das moderne Ju-Jutsu ist ein Verteidigungssystem, das aus Techniken der bekannten Budo-Disziplinen Aikido, Karate, Judo und des alten Jiu-Jitsu besteht.
Ju-Jutsu ist eine Sportart, die jeder lernen kann – es gibt keine Altersgrenzen!
Durch Ju-Jutsu wird neben den Muskeln, der Kondition und dem Gleichgewichtssinn das Gefühl für den eigenen Körper und gleichzeitig auch den Geist, z.B. durch Konzentration, trainiert und das Selbstvertrauen gestärkt.
Man lernt nebenbei, schwierige Situationen besser einzuschätzen, Disziplin und den respektvollen Umgang mit anderen Menschen.


Geschichte und Entwicklung

Geschichtliche Entwicklung

Erst um die Jahrhundertwende wurde das Jiu-Jitsu – insbesondere durch japanische Matrosen eingeführt – auch in Europa bekannt. Die Griffe und Schläge wurden im Laufe der Zeit mit Ringergriffen und Boxtechniken vermengt und als Selbstverteidigung propagiert. Es entstand sozusagen ein ‘europäisches Jiu-Jitsu’, eine Art Verteidigung, bei der wenig vom ‘nachgebenden’ oder ‘ausweichenden’ Prinzip zu erkennen war.

In seiner Einführung zur deutschen Ausgabe des Buches ‘Das Kano-Jiu E. Baelz’:
‘Was den Ursprung von Jiu-Jitsu betrifft, so ist es ein Märchen, wenn gesagt wird, diese Kunst werde seit 2500 Jahren in Japan praktiziert. In Wahrheit ist dieselbe, wie fast alles in Japan, chinesischen Ursprungs.’ Es ist aber unbestreitbar ein Verdienst der Japaner, Jiu-Jitsu als Vorläufer des Judo populär gemacht zu haben.

1906 war es Erich Rahn, der in Berlin die erste Jiu – Jitsu – Schule gründete und sich damit das historische Verdienst erworben hat, die edle Kunst der japanischen Selbstverteidigung in Deutschland etabliert zu haben. Seine Schule besteht noch heute in Berlin.
1922 folgten u.a. die bekannten Altmeister Alfred Rhode in Frankfurt/Main und Otto Schmelzeisen in Wiesbaden mit Vereinsgründungen. Sie waren die deutschen Pioniere des Jiu-Jitsu und Judo.

Ju-Jutsu –  das neue System

Das ‘Europäische Jiu-Jitsu’ war als nicht mehr zeitgemäß anzusehen. Somit war es dringend erforderlich, etwas Neues zu schaffen. Richtungsweisend hierfür bot sich die ‘Goshin-Jitsu-No-Kata’ des Kodokan an. Hochgraduierte Dan-Träger wurden damit beauftragt, die Voraussetzungen für eine effektive, moderne Selbstverteidigung zu erarbeiten. Das ist unter Federführung von Franz-Josef Gresch und Werner Heim gelungen, so daß im Jahre 1969 das Ju-Jutsu offiziell eingeführt wurde.
Das neue System geht nicht vom Angriff aus, sondern primär von den Selbstverteidigungstechniken, die aus Grundformen des Judo, Karate und Aikido ausgesucht wurden. Die Techniken sind in den einzelnen Prüfungsprogrammen für Schüler- und Meistergrade nach Schwierigkeitsstufen geordnet. Jede Verteidigungstechnik ist gegen mehrere Angriffsarten anwendbar und beständig zu üben mit dem Ziel, die Bewegungsabläufe zu automatischen Reflexen (sog. Automatismen) im Unterbewußtsein zu entwickeln. In Kombinationen sind die Techniken alsdann sinnvoll zu verbinden und in der ‘freien’ Verteidigung gegen ‘freie’ Angriffe zur echten Kunst der Selbstverteidigung zu perfektionieren. Bei dieser Methode wird bereits mit einer kleinen Auswahl von Verteidigungstechniken von Anfang an ein größtmöglicher Nutzeffekt durch variable Anwendung erzielt. Durch diese vielseitige Anwendbarkeit gegen alle Arten von Angriffen ergeben sich weit mehr als 100 Verteidigungsmöglichkeiten.

Elemente und Prinzipien des Ju-Jutsu

Das Ju-Jutsu beinhaltet mehr als der Name allein zu erkennen gibt. ‘Ju’ bedeutet nachgeben, ausweichen, anpassen oder sanft, ‘Jutsu’ Kunst oder Kunstgriff. Ju-Jutsu ist also die Kunst, durch Nachgeben bzw. Ausweichen mit der Kraft des Angreifers zu siegen. Falls erforderlich, kann ein Angriff jedoch auch in direkter Form mit Atemi-Techniken abgewehrt werden. Dieses ‘ökonomische Prinzip’, nämlich ‘mit geringstem Aufwand einen größtmöglichen Nutzen zu erzielen’, gilt als der übergeordnete Begriff, unter dem sich die Bewegungsprinzipien der Budo-Disziplinen subsumieren. Die Techniken wurden aus den bekannten Budo-Disziplinen Judo, Karate und Aikido ausgewählt. Alle können in harter oder weicher Form nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit angewendet werden.
Sollen die Techniken nach ihrer Herkunft auch in der Selbstverteidigung voll wirksam werden, müssen ihre Prinzipien beachtet werden. ‘Wirksamkeit’ heißt nicht Kraft oder Gewalt, sondern gute Technik nach den Budo-Prinzipien, die es auch dem Schwachen möglich macht, sich erfolgreich gegen ein oder mehrere stärkere Angreifer verteidigen zu können.